Welche Arten von Hochschulen gibt es in Deutschland?
Viele internationale Studierende wählen Deutschland als ihre Studiendestination. Doch wenn es darum geht, welche Art von Hochschule in Deutschland für das Studium gewählt werden soll, gilt es mehrere Dinge zu beachten. Das heutige Thema ist, welche verschiedenen Hochschularten es in Deutschland gibt: Universitäten, (Fach-)Hochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen. Jede Art hat ihre Besonderheiten.
Universität
Universitäten sind oftmals traditionelle Bildungseinrichtungen, die die nahtlose Verbindung von Forschung und Lehre gewährleisten. Diese Institutionen sind berechtigt, Promotionen und Habilitationen zu verleihen und decken ein breites Spektrum der Natur- und Geisteswissenschaften ab. Zudem sind sie in der Regel als juristische Personen organisiert und genießen damit Autonomierechte. Es ist jedoch zu beachten, dass diese klassische Definition heutzutage nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Im Zuge der Profilbildung haben viele Hochschulen Abschied von der Idee der Volluniversität genommen und konzentrieren sich auf ausgewählte Fachbereiche. Darüber hinaus sind die Organisationsstrukturen vielfältiger geworden.
Hochschulen
Die damals als Fachhochschulen bezeichneten Hochschulen wurden in den frühen siebziger Jahren gegründet, um Bildungsprogramme einzuführen, die sich durch einen ausgeprägten Anwendungsbezug und kürzere Studiendauer auszeichnen. Später wurde die anwendungsorientierte Forschung als eine weitere wichtige Aufgabe der Fachhochschulen etabliert. Das Recht zur Festlegung der Hochschultypen obliegt den Landesgesetzgebern, wobei die grundlegenden Aufgaben und Bildungsziele einheitlich geregelt sind. Auch Fachhochschulen genießen die Freiheit von Forschung und Lehre, oft unter ausdrücklicher Berufung auf Artikel 5 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes. Sie übernehmen ebenfalls Forschungsaufgaben.
Unterschied Uni - Hochschule
Die Unterscheidung zwischen Universitäten und Fachhochschulen erfolgt heutzutage vor allem aufgrund ihrer spezifischen Aufgaben.
Universitäten widmen sich der Pflege und Weiterentwicklung der Wissenschaft durch Forschung, Lehre und Studium und bieten eine hauptsächlich wissenschaftsbezogene Ausbildung an. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Grundlagenforschung.
Hochschulen hingegen bereiten ihre Studierenden durch anwendungsbezogene Lehre und praxisorientierte Studiengänge gezielt auf berufliche Tätigkeiten vor. Sie unterstützen angewandte Wissenschaften durch Lehre, Studium, Weiterbildung sowie praxisnahe Forschung und Entwicklung.
Kunst- und Musikhochschulen
Die dritte bedeutende Gruppe von Bildungseinrichtungen sind Kunst- und Musikhochschulen. Trotz ihrer unterschiedlichen Schwerpunkte und fachlichen Ausrichtungen zeichnen sie sich durch ein besonderes Verhältnis von künstlerischer, pädagogischer und wissenschaftlicher Ausbildung in Theorie und Praxis aus. Das Herzstück ihres Selbstverständnisses bildet die Einheit von künstlerischer Lehre, künstlerischer Praxis und Forschung. Die künstlerische Lehre an Kunst- und Musikhochschulen unterscheidet sich deutlich von der an Universitäten und Fachhochschulen, da hier die Entwicklung der künstlerischen Persönlichkeit im Vordergrund steht. Die meisten Kunst- und Musikhochschulen verleihen zudem Promotions- und Habilitationsrechte und bieten auch im Rahmen des dritten Bildungszyklus (Meisterklassen) eine künstlerische Ausbildung an.