Auch wenn Studierende ihr Studium abbrechen oder bereits abgebrochen haben, stehen ihnen einige gute Karrieremöglichkeiten offen. Wir zeigen hier die Gründe, warum Studierende ihr Studium abbrechen und vor allem, welche Möglichkeiten es für Studienabbrecher gibt.
Nach dem Studienabbruch: Möglichkeiten innerhalb des Hochschulsystems
Es gibt viele Gründe, warum sich das ursprünglich gewählte Studium nicht mehr passend anfühlt und man abbrechen will. Gerade an öffentlichen Hochschulen bricht mehr als jede:r Vierte das Studium ab – an Universitäten fast jede:r Dritte. An privaten Hochschulen liegt die Quote unter 10%. Dementsprechend gibt es gute Möglichkeiten, sich auch innerhalb der Hochschullandschaft umzuorientieren:
- Z.B. können Studienabbrecher das Studium im gleichen Fach an einem anderen Ort oder an einer anderen Hochschule fortsetzen und dabei evtl. sogar ein Großteil der bisherigen Prüfungsleistungen anerkennen lassen.
- Auch ein Wechsel des Studienfaches und Neuanfang in einem neuen Studienfach sind möglich, wobei dann deutlich weniger der Vorleistungen anrechenbar sind.
An der PFH stehen Studieninteressierten verschiedene Wahlmöglichkeiten offen - beispielsweise ein flexibles Fern- oder Campusstudium:
Warum brechen Studierende ihr Studium ab?
Da viele an öffentlichen Hochschulen abbrechen, gibt es auch diverse Gründe für den Abbruch des Studiums. Verschiedenen Studien zufolge sind die Hauptgründe:
- Falsche Wahl des Studienganges (falsch gewählter Schwerpunkt)
- Unzureichende Studienbedingungen (Qualität der Lehre, mangelnder Berufs- und Praxisbezug, schlechte Ausstattung der Hochschule usw.)
- Mangelnde Studienmotivation (nicht bestandene Prüfungen, persönliche Leistungen)
- Finanzielle Probleme (Studierende können sich während des Studiums nicht selbst versorgen)
- Familiäre Probleme (Pflege von Angehörigen, Krankheit)
- Geistige und körperliche Probleme (Kommunikations-, Konzentrations-, und Lernfähigkeit sowie die körperliche und geistige Stabilität der Schüler:innen)
- Soziale Integration (mangelnde Integration des Studierenden in den neuen Lebensraum)
Welche Möglichkeiten haben Studienabbrecher:innen?
Wenn eine Entscheidung zum Abbruch getroffen wurde, nutzen viele die Zeit für eine Pause zum Sammeln von weiteren Erfahrungen oder starten eine Ausbildung.
Ausbildung
Die aussichtsreichste Option ist der Beginn einer Berufsausbildung. Mit einer Ausbildung kommst du einem Hochschulstudium so nahe wie möglich, während du gleichzeitig Fertigkeiten für einen bestimmten Beruf erlernst. Dementsprechend ist die Aufgabe des Arbeitgebers, den Auszubildenden den Beruf beizubringen. Im Gegenzug arbeiten die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb und werden nach und nach an komplexere Aufgaben herangeführt.
Freiwillige Praktika
Ein freiwilliges Praktikum ist immer eine gute Idee und bietet eine großartige Lernerfahrung mit Möglichkeiten in vielen verschiedenen Branchen. Inhalt und Dauer kannst du frei verhandeln und wenn es länger als drei Monate dauert, hast du Anspruch auf den Mindestlohn. Wenn dein Praktikum kürzer ist, ist die Vergütung fakultativ und liegt im Ermessen des Unternehmens.
Programme für Freiwillige
Deutschland bietet verschiedene Freiwilligenprogramme sowohl für Deutsche als auch für Ausländer:innen an.
Bundesfreiwilligendienst (BFD)
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist eine Möglichkeit für eine berufliche Tätigkeit in Deutschland – auch für Ausländer:innen und Personen aus Nicht-EU-Staaten. Interessierte können sich in Bereichen wie Soziales, Ökologie, Kultur, Sport, Integration, Zivilschutz usw. engagieren. Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt, Caritas oder das Deutsche Rote Kreuz bieten oft BFD-Stellen an. Die einzigen Voraussetzungen sind grundlegende Deutschkenntnisse sowie die Möglichkeit, die eigenen Lebenshaltungskosten zu finanzieren.
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist ein Programm in Deutschland, das jungen Menschen ermöglicht, sich freiwillig in sozialen oder ökologischen Organisationen zu engagieren. Es wird von der deutschen Regierung gefördert und bietet Einsatzmöglichkeiten in Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen, Sozialarbeit oder Umweltschutz. Teilnehmende erhalten ein kleines Taschengeld zur Deckung der Lebenshaltungskosten und bekommen in der Regel Unterkunft, Versicherung und Schulungen gestellt.
Freiwilliger Wehrdienst (FWD)
Der Freiwillige Wehrdienst (FWD) ist ein Beschäftigungsverhältnis für Soldat:innen auf Zeit im einfachen Dienst der Bundeswehr. Mit einer Verpflichtungsdauer zwischen 7 und 23 Monaten haben Interessierte die Möglichkeit, die Streitkräfte kennenzulernen und Einblicke in die vielfältigen Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr zu gewinnen. Voraussetzungen für den freiwilligen Wehrdienst sind ein Mindestalter von 17 Jahren, ein abgeschlossener Schulbesuch in Vollzeit sowie die deutsche Staatsangehörigkeit.
Kann man ohne Hochschulabschluss eine Arbeit finden?
Wenn du Bürger:in eines EU-/EWR-Landes sind, kannst du in Deutschland auch ohne Hochschulabschluss oder Arbeitserlaubnis eine Arbeitsstelle suchen. Es gibt eine Vielzahl an Tätigkeiten für Ungelernte in nahezu allen Branchen. Einige dieser Jobs bieten langfristige Karrierechancen, während andere eher Gelegenheitsarbeiten ohne langfristige Perspektive darstellen.
Was sollte man sonst noch beachten?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen oder akademischen Neuorientierung:
- Fortsetzung des Studiums im gleichen Fach an einem anderen Standort oder Hochschultyp
- Fachwechsel und Neustart in einem neuen Studiengang
- Wechsel in ein duales Studium
Danke, dass du unseren Blogbeitrag über Perspektiven für Studienabbrecher:innen gelesen hast. Solltest du dich entscheiden, dein Studium fortzusetzen: An der PFH sorgen wir dafür, dass du eine hochwertige Ausbildung erhältst, die dir die Vereinbarkeit von Beruf und Studium erleichtert!
Zusammenfassung des Artikels
- Studienabbruch ist kein Scheitern, sondern eine Chance zur Neuorientierung.
- Fachwechsel, Ausbildung oder Praktika sind mögliche nächste Schritte.
- Freiwilligendienste bieten Orientierung und Praxiserfahrung.
- Auch ohne Abschluss gibt es attraktive Berufsperspektiven.
- Wichtig ist, aktiv neue Wege zu erkunden und sich beraten zu lassen.