VRT Lab - Therapie in der virtuellen Realität
Im VRT Lab wird der Einsatz von Virtual Reality (VR)-Technologien im Rahmen der Therapie psychischer Störungen erforscht. Mit Hilfe des Einsatzes von VR-Brillen werden in einer digitalen Umwelt Stimuli präsentiert, welche an spezifische Störungsbilder und PatientInnen angepasst sind. Dank der vielfältigen Möglichkeiten der VR-Technologie können innerhalb einer kontrollierten Umgebung Therapieverfahren angewendet werden. Hierdurch bieten sich neue Möglichkeiten zur Behandlung von Ängsten, beispielsweise durch virtuelle Expositionstherapien. Das VRT Lab kooperiert dabei mit verschiedenen Partnern, zu denen unter anderem Universitäten und Technologiekonzerne zählen, um die Entwicklung der Systeme stetig zu verbessern.
Aktuelle Forschungsthemen und Projekte:
1. Apps
Refu-App: App zur gesundheitlichen Einschätzung und Weiterleitung von Flüchtlingen mit psychischen Beschwerden
Im Rahmen des Refu-App-Projekts wird ein adaptives System entwickelt, mit dessen Hilfe der Gesundheitszustand von geflüchteten Personen über Fragebögen festgestellt und analysiert werden kann. Im Bedarfsfall soll auf diese Weise zukünftig eine schnelle und effiziente Zuordnung von Hilfemaßnahmen ermöglicht werden.
Ansprechpartner / Contact Person
Mitarbeiter:innen / Assistants:
M. Sc. Psych. Nicolina Perić
M. Sc. Psych. Rosa Palm
Dipl. Bio. Jan Raacke
Dep-Track-App
Kern des Dep-Track-App-Projekts ist die Entwicklung einer App, die es PatientInnen mit einer Depression ermöglicht digital und im Alltag integriert Tagebuch über verschiedene relevante Stimmungszustände und Aktivitäten zu führen. Das langfristige Ziel ist es, diese App therapiebegleitend einsetzen zu können. Die auf diese Weise regelmäßig und strukturiert gesammelten Informationen können Aufschluss über mögliche Ansatzpunkte für psychotherapeutische Interventionen geben.
Ansprechpartner / Contact Person
Mitarbeiter:innen / Assistants:
M. Sc. Psych. Nicolina Perić
M. Sc. Psych. Thomas Borchert
Dipl. Bio. Jan Raacke
2. Studie zur COVID-19-Pandemie
Die Auswirkungen der Beschränkungsmaßnahmen des gesellschaftlichen Lebens auf das psychische Wohlbefinden während der COVID-19-Pandemie
Wir begrüßen Sie zu unserer Online-Studie zu den psychosozialen Auswirkungen der landesweiten Beschränkungsmaßnahmen infolge der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und der mit ihm einhergehenden Infektionskrankheit COVID-19. Mit Ihrer Teilnahme unterstützen Sie ein deutsch-norwegisches Kooperationsprojekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Konsequenzen der vorgenommenen Einschnitte in das gesellschaftliche Leben zu dokumentieren. Wir planen die Ergebnisse dieser Studie zu veröffentlichen. Dies erscheint wichtig, da Studien dieser Art in ähnlichen Zukunftsszenarien dazu dienen sollen, politische und andere gesellschaftliche Entscheidungen bezüglich Beschränkungsmaßnahmen zu beeinflussen.
3. PostKog
Das Avatar-Projekt
Im Rahmen des Avatar-Projekts wird die virtuelle Realität genutzt, um dysfunktionale Kognitionen von Patient:innen zu modifizieren und auf diese Weise beispielsweise Depressionen zu behandeln. Im virtuellen Raum können Patient:innen Avataren gegenübergestellt werden, welche die Patient:innen mit ihren eigenen dysfunktionalen Grundannahmen konfrontieren. Das Widersprechen von dysfunktionalen Kognitionen kann dadurch virtuell geübt werden, sodass eine langfristige Veränderung dieser erzielt wird.
Ansprechpartner / Contact Person:
MitarbeiterInnen / Assistants:
M. Sc. Psych. Marie Meyer
M. Sc. Psych. Nicolina Perić
Dipl. Bio. Jan Raacke
Das Phobie-Projekt
Innerhalb dieses Projekts werden die Mechanismen der Expositionstherapie im virtuellen Raum untersucht. So können PatientInnen gezielt und kontrolliert mit phobischen Reizen konfrontiert werden. Die Auswirkungen der virtuellen Exposition können mittels physiologischer Daten und subjektiven Einschätzungen erfasst werden. Dabei wird ein theoriegeleiteter Ansatz verfolgt, um experimentelle Paradigmen aufzustellen und diese im Anschluss zu überprüfen.
Ansprechpartner / Contact Person:
MitarbeiterInnen / Assistants:
M. Sc. Psych. Paul Palm
M. Sc. Psych. Thomas Borchert
Dipl. Bio. Jan Raacke
Das Psychophysiologie-Projekt
Für Menschen sind Emotionen häufig leicht zu erkennen, jedoch ist es schwer sie objektiv zu messen. Mittlerweile lassen sich eine zunehmende Anzahl von Systemen ausfindig machen, welche Emotionen anhand psychophysiologischer Maße wie der Herzschlagrate oder der elektrodermalen Aktivität erfassen. Das Ziel des Psychophysiologie-Projekts stellt die Entwicklung eines benutzerfreundlichen, kostengünstigen sowie verlässlichen psychophysiologischen Messinstruments dar. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden Kooperationen mit Partnern aus der Wissenschaft und Praxis angestrebt.
Ansprechpartner / Contact Person:
MitarbeiterInnen / Assistants:
M. Sc. Psych. Paul Palm
M. Sc. Psych. Thomas Borchert
Dipl. Bio. Jan Raacke
4. Zusätzliche Projekte
Santl, J., Shiban, Y., Plab, A., Wüst, A., Kudielka, B. M. & Mühlberger, A. (submitted). Gender Differences in Stress Responses during a Virtual Reality Trier Social Stress Test, VRIC 2019.
Corbetta, A., Galea, E., Kinateder, A., Kuligowski, E., McGarth, D., Pel, A., Ronchi, E., Shiban, Y., Thompson, P. & Toschi, F. (submitted). New approaches to evacuation modelling for fire safety engineering applications, Fire Safety Journal.
Fehlner, K., Zimmermann, V., Wittmann, J., Mühlberger, A., & Shiban, Y. (2018). The premenstrual syndrome and the partner relationship: How it affects both partners in different ways. Journal of Pregnancy and Reproduction. 2(1), 1-8. doi: 10.15761/JPR.1000134
Shiban, E., Lehmberg, J., Hoffmann, U., Thiel, J., Probst, T., Friedl, M., . . . Shiban, Y. (2018). Peritraumatic distress fully mediates the relationship between posttraumatic stress symptoms preoperative and three months postoperative in patients undergoing spine surgery. European Journal of Psychotraumatology, 9(1), 1423824. doi: 10.1080/20008198.2018.1423824
Shiban, Y. (2018). Virtual reality exposure therapy for anxiety disorders. Der Nervenarzt. doi: 10.1007/s00115-018-0596-z
Shiban, Y., Brüttig-Schick, J., Pauli, P., Domschke, K. & Mühlberger, A. (2018). Does caffeine facilitate exposure therapy for specific phobia? A randomized trial, Resonanzen.
Dechant, M., Trimpl, S., Wolff, C., Mühlberger, A., & Shiban, Y. (2017). Potential of virtual reality as a diagnostic tool for social anxiety: A pilot study. Computers in Human Behavior, 76(Supplement C), 128-134. doi: 10.1016/j.chb.2017.07.005
Levine, S. M., Pfaller, M., Reichenberger, J., Shiban, Y., Mühlberger, A., Rupprecht, R., & Schwarzbach, J. V. (2017). Relating experimentally-induced fear to pre-existing phobic fear in the human brain. Social Cognitive and Affective Neuroscience, nsx147-nsx147. doi: 10.1093/scan/nsx147
Lonsdorf, T. B., Menz, M. M., Andreatta, M., Fullana, M. A., Golkar, A., Haaker, J., ..., Shiban, Y., … & Merz, C. J. (2017). Don’t fear ‘fear conditioning’: Methodological considerations for the design and analysis of studies on human fear acquisition, extinction, and return of fear. Neuroscience & Biobehavioral Reviews. 77(Supplement C), 247–285. doi: 10.1016/j.neubiorev.2017.02.026
Proescholdt, M., Doenitz, C., Shiban, Y., Hau, P., Putnik, K., & Andreas, M. (2017). Actr-20. Finding A predictive Marker for Compliance to Ttfields Therapy – the Comptune Study. Neuro-Oncology, 19(suppl_6), vi4-vi5. doi: 10.1093/neuonc/nox168.015
Reichenberger, J., Porsch, S., Wittmann, J., Zimmermann, V., & Shiban, Y. (2017). Social fear conditioning paradigm in virtual reality: Social vs. electrical aversive conditioning. Frontiers in Psychology, 8(1979). doi: 10.3389/fpsyg.2017.01979
Shiban, E., Bruckbauer, F., Shiban, Y., Hoffmann, U., Meyer, B., & Lehmberg, J. (2017). Affective disorders in skull base surgery: A comparison between endonasal and open transcranial approaches. Journal of Neurological Surgery Part B: Skull Base, 78(S 01), P134. doi: 10.1055/s-0037-1600842
Shiban, Y., Diemer, J., Müller, J., Brütting-Schick, J., Pauli, P., & Mühlberger, A. (2017). Diaphragmatic breathing during virtual reality exposure therapy for aviophobia: Functional coping strategy or avoidance behavior? A pilot study. BMC Psychiatry, 17(1), 29. doi: 10.1186/s12888-016-1181-2
Weeth, A., Mühlberger, A. & Shiban, Y. (2017). Was it less painful for knights? Influence of appearance on pain perception. European Journal of Pain, 21(10), 1756-1762. doi: 10.1002/ejp.1087
Zimmermann, V. *, Wittmann, J. *, Sparrer, D., Mühlberger, A., & Shiban, Y. (2017). The generalization of conditioned startle responses from known to unknown lies. Learning and Motivation, 59(Supplement C), 64-69. doi: 10.1016/j.lmot.2017.05.002 *equal contribution
Arachnophobie: Angst lässt Spinnen größer wirken. Expositionstherapie kann Verzerrungen korrigieren, Medizin Aspekte. Link:
Mach dich ran, MDR. Link:
http://www.mdr.de/tv/programm/video-79198_zc-12fce4ab_zs-6102e94c.html
Phobien - Neues Verfahren löscht Angst effektiver, Neurologen und Psychiater im Netz. Link:
Simulation sozialer Angst in virtueller Realität, Thieme. Link:
Virtual Reality als Therapiemethode, Galileo. Link:
https://www.galileo.tv/video/virtual-reality-als-therapiemethode/
Wie Angststörungen therapiert werden, BR. Link: