Wie Künstliche Intelligenz das Studium verändert

KI im Studium nutzen: Was ist erlaubt und was nicht?

Dreidimensionale Häkchen vor einer Laptop-Tastatur symbolisieren die Nutzung von KI im Studium

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Teil unseres Alltags – und sie verändert auch das Studium. Aber was bedeutet das konkret? Wird das Lernen nun leichter? Besteht man Prüfungen mit KI jetzt einfacher? Kriege ich eine fertige Hausarbeit mit nur einem Prompt in Sekunden? Oder bringt die Technologie womöglich ganz neue Anforderungen mit sich? Muss der Umgang mit der KI für das Studium erlernt werden? Kann überhaupt noch ohne KI studiert werden?

KI im Studium: Chancen und Risiken

KI kann Texte schreiben, Daten analysieren, Präsentationen gestalten – und das in einer faszinierenden Geschwindigkeit. Die generative KI im Studium verändert, wie wir lernen und arbeiten. Aber: Wer glaubt, mit KI „durchs Studium zu rutschen“, täuscht sich!

Was ist mein Studium noch wert, wenn KI die Arbeit übernimmt? Diese Frage stellen sich viele. Fakt ist: Das Studium ist dann wertvoll, wenn Studierende lernen, KI kompetent und kritisch zu nutzen.

Der Einsatz von KI im Studium bietet viele Vorteile. Besonders generative KI kann Routineaufgaben übernehmen und kreative Prozesse unterstützen. Studierende nutzen KI zur Ideenfindung, Strukturierung von Hausarbeiten oder zur Visualisierung komplexer Inhalte.

Gleichzeitig wirft die Technologie Fragen auf: Wie verändert KI die Prüfungsformate? Welche Kompetenzen sind künftig gefragt? Und wie lässt sich der verantwortungsvolle, bewusste und kritische Umgang mit KI sicherstellen?

Ist KI im Studium erlaubt?

Ja – unbedingt! Die PFH fördert den Einsatz von KI im Studium, etwa bei schriftlichen Prüfungen, Bachelor- und Masterarbeiten oder in Lehr- und Lernprozessen. Wichtig ist dabei allerdings, dass Studierende offenlegen, welche KI-Tools sie genutzt haben und sie deren Ergebnisse kritisch reflektieren und hinterfragen.

Die Nutzung von KI im Studium ist also nicht nur erlaubt, sondern erwünscht, solange sie im Einklang steht mit den Grundsätzen und Regeln guter wissenschaftlichere Praxis. Die PFH bietet hierfür klare Leitlinien und einen offenen Dialog über den verantwortungsvollen Umgang mit KI. Studierende erhalten Informationen zur prüfungsrechtlichen Einordnung, etwa zur Frage, wann KI als zulässiges Hilfsmittel gilt und wann ein Täuschungsversuch vorliegt.

Wie geht Studieren mit KI an der PFH konkret? - Chancen, Regeln und Verantwortung

Künstliche Intelligenz (KI) verändert das Studieren nicht nur technisch, sondern auch didaktisch und rechtlich. An der PFH Göttingen ist der Einsatz von KI im Studium ausdrücklich erlaubt und erwünscht – unter klaren Bedingungen.

 

Wie nutzen Studierende KI im Studium?

Studierende setzen KI-Tools wie ChatGPT, Copilot oder Midjourney ein für:

  • Ideenfindung und Strukturierung von Hausarbeiten
  • Korrektur und sprachliche Optimierung von Texten
  • Visualisierung komplexer Inhalte
  • Recherche und Zusammenfassung von Quellen
  • Übersetzung und Formatierung von Texten
  • Erstellung von Tabellen, Quellcode oder Präsentationen

 

Was ist erlaubt – und was nicht?

Die PFH hat Leitlinien für den Einsatz von KI in wissenschaftlichen Arbeiten. Bei all diesen Leitlinien ist uns wichtig, dass am Ende immer ein Mensch, nämlich der verantwortliche Professor die konkrete Umsetzung bestimmt. Die Leitlinien gelten für:

  • Hausarbeiten
  • Bachelor- und Masterarbeiten
  • Essays und Referate
  • Praktikumsberichte und Protokolle

Erlaubt ist die Nutzung von KI, wenn:

  • sie transparent dokumentiert wird (durch ein KI-Verzeichnis)
  • die Eigenständigkeitserklärung angepasst wird
  • die Prompts und Tools nachvollziehbar aufgeführt sind
  • die Ergebnisse kritisch reflektiert werden

Nicht erlaubt ist die Nutzung von KI, wenn:

  • sie nicht kenntlich gemacht wird
  • ganze Abschnitte ungeprüft übernommen werden
  • die Nutzung gegen die Prüfungsordnung oder ethische Standards verstößt

 

Was gehört ins KI-Verzeichnis?

Das KI-Verzeichnis ist ein verpflichtender Bestandteil wissenschaftlicher Arbeiten an der PFH Göttingen, wenn KI-Tools verwendet wurden. Es dient der transparenten Dokumentation des KI-Einsatzes und ermöglicht Prüfer:innen, die Nutzung nachvollziehbar zu bewerten.

Das Verzeichnis enthält folgende vier Spalten:

  1. Nr./Abschnitt: Eindeutige Referenz (z. B. Kapitel, Abschnitt oder KI-1, KI-2 etc.)
  2. Werkzeug: Name des KI-Tools (z. B. ChatGPT, Copilot, Midjourney)
  3. Verwendungszweck: Beschreibung der Nutzung (z. B. Korrektur, Ideenfindung, Visualisierung)
  4. Prompt(s): Konkrete Eingaben/Prompts, die verwendet wurden

Wichtig zu beachten

  • Alle KI-Nutzungen müssen vollständig angegeben werden.
  • Fehlende oder fehlerhafte Angaben gelten als Täuschungsversuch.
  • Auch wenn keine KI verwendet wurde, muss dies im KI-Verzeichnis vermerkt werden.
  • Die Prompts sollten so dokumentiert sein, dass sie die Qualität und Eigenleistung der Studierenden zeigen.

 

Fallstricke und Prüfungsrecht

Besonders kritisch ist der Einsatz von KI in:

  • Prüfungen unter Aufsicht (meist nicht erlaubt)
  • Abschlussarbeiten (hohe Anforderungen an Transparenz)
  • Essays und Referaten (Kennzeichnungspflicht beachten)
  • Praktikumsberichten (Reflexion muss eigenständig erfolgen)

Die Qualität der KI-Nutzung kann in die Bewertung einfließen – ähnlich wie die Qualität der Quellenarbeit.

Stabsstelle für KI und Zukunftstechnologien an der PFH: Innovation gemeinsam gestalten

Um den Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation aktiv zu begegnen, hat die PFH eine eigene Stabsstelle für Künstliche Intelligenz und Zukunftstechnologien eingerichtet. Geleitet wird diese von Prof. Dr. Stefan Wagenpfeil, Professor für Software-Engineering und IT-Management.

In der Stabsstelle arbeiten Kolleg:innen aus allen Fachbereichen interdisziplinär zusammen. Ziel ist es, Expertise zu bündeln, Innovationen zu fördern und die Integration von KI in Lehre, Forschung und Verwaltung strategisch zu begleiten.

Darüber hinaus bietet die Stabsstelle Orientierung für Studierende, etwa zur sinnvollen Nutzung von KI-Tools in wissenschaftlichen Arbeiten sowie zur Einhaltung ethischer Standards im Umgang mit neuen Technologien.

Neue Kompetenzen sind gefragt

KI kann das Studium effizienter machen – aber sie ersetzt nicht das kritische Denken. Wer KI sinnvoll nutzen will, braucht:

  • Technologisches Grundverständnis
  • Ethisches Bewusstsein
  • Kritische Reflexionsfähigkeit

Immer mehr Studiengänge integrieren diese Kompetenzen in ihre Lehrpläne. Studierende lernen, welche KI im Studium sinnvoll ist und wie sie diese strategisch und prüfungskonform einsetzen.

Die Integration von KI in die Hochschulbildung ist somit auch ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Sie verändert nicht nur Lernprozesse, sondern auch die Anforderungen an Studierende und Lehrende. Wer KI kompetent und kritisch nutzt, kann nicht nur effizienter lernen, sondern auch aktiv zur Gestaltung einer digitalen Bildungslandschaft beitragen.

KI im Studium ist mehr als ein technisches Hilfsmittel – sie ist ein Werkzeug, das neue Möglichkeiten eröffnet, aber auch neue Regeln erfordert. Die verantwortungsvolle Nutzung von KI wird zur Schlüsselkompetenz für die akademische und berufliche Zukunft.

Fazit: Studieren mit KI – Zukunft studieren

Die PFH Göttingen zeigt: KI im Studium ist kein Risiko, sondern eine Chance – wenn sie verantwortungsvoll genutzt wird. Mit der Stabsstelle KI, klaren Leitlinien und praxisnaher Lehre bietet die Hochschule ein ideales Umfeld für alle, die Zukunftstechnologien nicht nur verstehen, sondern gestalten wollen.