Der Prozess der Erstellung von Benutzer-Personas beginnt typischerweise früh in der Designphase mit der Recherche. Häufig beginnen Designer mit der Erstellung von Personas in der Definitionsphase, der zweiten Stufe des Design Thinking-Prozesses. Wie die meisten Designelemente können auch Personas iterativ entwickelt werden. Sie werden dann verwendet, um die Designentscheidungen des Teams in allen nachfolgenden Phasen des Designprozesses zu leiten. Heute geht es um die Erstellung von User Personas im UX Design.
Schritte zur Erstellung von User Personas
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Personas zu erstellen - alles hängt vom Budget des Projekts und von der Art der Daten ab, die Designer sammeln können. Im Folgenden wird der allgemeine Prozess beschrieben, den Designer bei der Erstellung von Nutzer-Personas durchlaufen.
Schritt 1: Sammeln von Daten über die Nutzer
Um die Denkweisen, Motivationen und Verhaltensweisen der Zielgruppe zu verstehen, muss zunächst Nutzerforschung betrieben werden. Die genauesten Personas basieren auf echter Feldforschung und stammen aus ausführlichen Interviews und Beobachtungsdaten von echten Nutzern, die die Zielgruppe repräsentieren. Je mehr ein Forscher während dieser Interviews beobachtet und aufzeichnet, desto realistischer wird die Persona sein.
Wenn es z. B. aufgrund von Budgetbeschränkungen nicht möglich ist, Personen zu interviewen oder zu beobachten, kann eine Persona dennoch auf der Grundlage dessen erstellt werden, was das Team über die Benutzer weiß. Eine Persona kann mithilfe von Webanalysetools und Kundensupportprotokollen erstellt werden, wenn das Produkt bereits auf dem Markt ist und echte Benutzer hat. Diese Art von Persona wird als vorläufige Persona bezeichnet und dient als Platzhalter, bis echte Personas erstellt werden.
Schritt 2: Verhaltensmuster identifizieren
Der nächste natürliche Schritt ist die Analyse der Forschungsergebnisse. Ziel ist es, Muster zu finden, um ähnliche Personen zu Nutzertypen zusammenzufassen.
- Listen Sie nach Abschluss der Forschung alle Verhaltensvariablen auf.
- Ordnen Sie jeden Befragten den entsprechenden Variablen zu.
- Identifizieren Sie Trends, die die Grundlage für jede Persona bilden.
Schritt 3: Personas erstellen
Der nächste Schritt besteht darin, die Beschreibungen einer Persona um die in Schritt zwei identifizierten Verhaltensmuster herum zu gruppieren. Die Aufgabe des Forschers besteht darin, jede Persona so zu charakterisieren, dass sie genügend Empathie ausdrückt, um die Nutzer zu verstehen. Eine Persona kann durch ein oder zwei Persönlichkeitsmerkmale zum Leben erweckt werden, aber zu viele Details würden ablenken und die Glaubwürdigkeit der Persona als Analyseinstrument verringern.
Es ist üblich, dass Forscher mehr als eine Persona für jedes Produkt erstellen. Dies ist sinnvoll, da die meisten interaktiven Produkte mehrere Zielnutzersegmente haben. Wenn es jedoch zu viele Personas gibt, kann der Prozess unübersichtlich werden und sich sogar verzetteln. Daher ist es in dieser Phase wichtig, die Anzahl der Benutzer-Personas zu reduzieren, um sich auf das Design konzentrieren zu können, was zu einem größeren Erfolg führen kann.
Schritt 4: Interaktionsszenarien finden und dokumentieren
Personas haben keinen Wert an sich. Sie werden erst wertvoll, wenn sie mit einem Szenario verknüpft werden. Ein Szenario ist eine hypothetische Situation, die erklärt, wie eine Persona ein Produkt in einer bestimmten Umgebung nutzt, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Durch die Verknüpfung von Benutzer-Personas mit Szenarien können Designer Anforderungen sammeln und anschließend Designlösungen auf der Grundlage eines besseren Verständnisses der wichtigsten Benutzerflüsse erstellen. Szenarien sollten aus der Perspektive der Persona erstellt werden und Nutzungsfälle erklären, die wahrscheinlich auftreten werden.
Die folgenden Details sollten in einer Vorlage für Benutzer-Personas enthalten sein:
- Name der Persona
- Foto
- Demographische Daten (Geschlecht, Alter, Wohnort, Familienstand, Familie)
- Ziele und Bedürfnisse
- Probleme (oder "Schmerzpunkte")
- Verhaltensweisen
- Persönlichkeitsmerkmale (z.B. ein Zitat oder ein Slogan, der die Persönlichkeit einfängt)
Schritt 5: Ergebnisse austauschen
Personas, die unter den Stakeholdern bekannt sind, sind entscheidend, um das Designteam zum Handeln zu motivieren. Personas sollten von allen Teammitgliedern und Stakeholdern positiv assoziiert und geschätzt werden. Wenn die Menschen sie kennen lernen, werden sie anfangen, über die Personas zu sprechen, als wären sie reale Personen. Eine starke Persona wird praktisch zu einem zusätzlichen Teammitglied.
Personas sind mächtige Werkzeuge, und wenn sie richtig erstellt werden, können sie den Designprozess weniger komplex machen. Sie ermöglichen es Designern, durchdachter zu arbeiten, indem sie den realen Benutzer in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
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