Vom 9. bis 11. Oktober 2025 fand die 15. PFH Entrepreneurship School statt.
Zehn ausgewählte Gründerteams hatten hier die Gelegenheit, ihre geplanten oder bereits in Umsetzung befindlichen Geschäftsmodelle vorzustellen, im intensiven Austausch mit Businessexpertinnen und -experten kritisch zu beleuchten und gezielt weiterzuentwickeln. Im Fokus des dreitägigen Intensivseminars mit abschließender Prämierung der überzeugendsten Vorhaben standen in diesem Jahr digitale Projekte/Künstliche Intelligenz (KI) sowie psychologische Geschäftsmodelle.
Ziel der alljährlichen Entrepreneurship School ist es, angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern das nötige Rüstzeug zu vermitteln, um das eigene Gründungsvorhaben ebenso kompetenzbasiert wie praxisorientiert weiterzuentwickeln. Business-Workshops zur weiteren Geschäfts-modellentwicklung und Präsentationstrainings, in denen die Teilnehmenden ihre Pitch-Fähigkeiten schulen können und wertvolles Feedback erhalten, stehen dabei auf dem Programm. „Der gegenseitige Austausch, die Vernetzung mit zugewandten Expertinnen und Experten und die Fähigkeit, andere vom eigenen Vorhaben argumentativ und durch eine starke persönliche Performance zu überzeugen, sind für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer elementar wichtig. Daraus erwächst auch Selbstvertrauen in das eigene Projekt, damit dieses mit möglichst großen Erfolgsaussichten die nächsten Schritte gehen kann“, erläutert Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Geschäftsführender Direktor des ZE. „Genau das ist dieses Jahr besonders gut gelungen. Wir hatten erneut ein sehr starkes Teilnehmerfeld, was sich insbesondere durch innovative Projekte aus dem Software- und KI-Bereich sowie der Psychologie ergab.“
Gewinnerprojekt 2025: Innovative Bauklötze, mit neuartigen Eigenschaften
Der mit einem Beratungs- und Coachingpaket im Wert von 4.000 € dotierte 1. Preis des „GO-E-Award 2025“ ging an das Team von Klebeklotz. Dr. Sebastian Gerke-Höflsauer, Lena Gerke und Marvin Hell konnten die dreiköpfige Fachjury um Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar und PFH-Präsidenten Prof. Dr. Frank Albe sowie dem Medienunternehmer Marco Böhme von ihrer innovativen Geschäftsidee überzeugen. Mit ihrem Angebot will Klebeklotz zukünftig helfen, Spiel- und Gebrauchsgegenstände von Kindern zu verknüpfen.
Einsatzmöglichkeiten dafür gibt es viele: Kindergärten, Schulen und Therapieeinrichtungen stellen ein ebenso großes Potential dar wie die Direktvermarktung an Familien über Onlineshops und Kooperationen mit dem Fachhandel. Dabei steht insbesondere das Thema Nachhaltigkeit im Fokus, die durch den Einsatz von hochwertigem, zu 100 Prozent recyclebaren Materials sowie durch die langfristige, altersübergreifende Nutzung gegeben ist.
Klebeklotz-Mitgründer Dr. Gerke-Höflsauer sieht sich durch die Auszeichnung bestätigt: „Damit praxisnahe Business-Ideen umgesetzt werden können, muss man sie intensiv testen, bevor man sie auf die Straße bringen kann. Dazu muss man verstehen, wie ein Geschäftsmodell funktioniert und wie es sich realisieren lässt. Wir haben hier bei der ESS eine Menge gelernt und fühlen uns für die nächsten Schritte gut vorbereitet.“
Zweiter Platz: persodesk – Modulare HR- und Benefit-Plattform
Den zweiten Platz belegten Tobias Sander-Beuermann und Luis Benjamin Jordan, Mit-Gründer der Digital Bridges GmbH. Dabei handelt es sich um eine KI-basierte Anwendung, die den gesetzlichen Krankenkassenwechsel und die Verwaltung von Mitarbeitenden vollständig digitalisiert. Arbeitgeber sparen Prozess- und Fehlerkosten, Arbeitnehmer profitieren von individuellen Vergleichen und Krankenkassen erhalten einen modernen Zugang zu neuen Mitgliedern. Persodesk besteht aus zwei Modulen, die einzeln oder kombiniert genutzt werden können: Mitarbeiterverwaltung (HR-Automatisierung) und Corporate Benefits: Krankenkassenvergleich & -wechsel.
Dritter Platz: PATRONA – Schutz- und Beweissicherungs-App für von Gewalt betroffene Frauen
Über einen dritten Platz freut sich Gina Maria Koopmann, Gründerin von PATRONA. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus IT-Entwicklung, Rechtswissenschaften und Medizin entwickelt sie eine App, die Frauen in Gewalt- und Bedrohungssituationen sofortige Hilfe, Schutz und gerichtsfeste Beweissicherung bietet. Mit PATRONA will sie eine digitale Lösung schaffen, die genau an bestehenden Lücken in Deutschland ansetzt und Betroffenen sofortige Handlungsfähigkeit im Akutfall, sichere Beweissicherung und Zugang zu echter Unterstützung ermöglicht. Die Jury war hier auch von der hohen gesellschaftlichen Relevanz überzeugt.
Wertvoller Austausch mit Referenten und Feedbackgebern
Zu den Gästen und Impulsgebenden der diesjährigen PFH Entrepreneurship School zählten hochkarätige Akteure aus dem Gründungsnetzwerk, unter anderem auch Elisabeth Ziv, Investment-Team beim High-Tech Gründerfonds, Jan Berodt, Partner der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PwC, Ralf Borchers, Geschäftsführer NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH, sowie Viola Bartels von der Digity GmbH. Silke Goudswaard, Inhaberin und Zukunftsgestalterin einer Marketingberatung, und Dr. Christoph Prinz, letztjährige Gewinner des GO-E-Awards und Mitgründer der DOCMAiTE GmbH, gehörten zu den Referenten und standen den Teilnehmenden mit ihrer eigenen Gründungserfahrung beratend zur Seite.
13. Entrepreneurship School der PFH
Das eigene Geschäftsmodell zu entwickeln oder weiter zu verfeinern, damit die nächsten unternehmerischen Schritte deutlich gestärkt und reflektierter gelingen: Das ist die Idee hinter der Entrepreneurship School, die Gründungsinteressierten bereits seit 13 Jahren vom Team des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH angeboten wird. „Der gemeinsame Austausch und die Vernetzung mit zugewandten Experten sorgt dabei für weiteres Vertrauen, das ist dieses Jahr besonders gut gelungen“, freut sich Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, geschäftsführender Direktor des ZE. „Wir hatten das bislang stärkste Feld an lernwilligen Teilnehmenden, was sich insbesondere durch hoch innovative Projekte aus dem Life Science-Bereich ergab“, sagt Vollmar. Das betont auch Markus Bauer, Gründungsberater und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZE. „Die ESS 2023 war geprägt von überdurchschnittlich starken Startup-Teams mit einem deutlichen Fokus auf die Bereiche Life Science und MedTech. Es war die vielleicht am stärksten besetzte ESS im Vergleich zu den vergangenen 12 Jahren“, so Bauer.
Impulse und Know-how aus der Praxis
Gründungserfahrene Gäste und Impulsgeber:innen waren in diesem Jahr unter anderem Jan Berodt, Direktor der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft EY Startup Region Nord, Ralf Borchers, Geschäftsführer N-Capital Startup-Förderung bei der NBank, Michael Weber, Unternehmer und Mentor, Dörte Roloff, Consultant & Trainer, sowie weitere zahlreiche Feedback-Geber:innen aus der Region. Die Gründer:innen Amelie Vermeer, CEO & Co-Founder der Spoontainable GmbH, sowie Dr. med. Konstantin Altrichter, CEO & Co-Founder der daisygrip GmbH, standen den Teilnehmenden mit ihrer eigenen Gründungserfahrung beratend zur Seite.